„Mit Kurt Kortenkamp trifft das Publikum auf eine tragische Figur, deren Alltagsprobleme nicht nur er selbst nicht zu meistern versteht. So lacht der Zuschauer mit einem Auge über diesen Helden im Look der frühen 60er Jahre – mit dem anderen Auge weint jeder Betrachter über seine eigene Unfähigkeiten. Denn in diesem Programm wird dem Zuschauer alles gespiegelt, was er sich sonst mit einem guten Therapeuten abzuarbeiten versucht: Schüchternheit, motorische Unbeholfenheit, intellektuelle Schlichtheit und nicht zuletzt die ureigene Bestürzung über die Tatsache, dass die eigene Existenz durch nichts zu leugnen ist.

Kurt Kortenkamps Programm handelt nicht vom Untrgang des Abendlandes, sondern vom Niedergang des Postleitzahlenbuches, er führt in einem wissenschaftlichen Exkurs in die Funktionszusammenhänge einer CD ein, erklärt die Krise seiner Ehe und seine ganz persönlichen Konflikte mit Peter Alexander und Max Greger, begleitet den Papst auf seiner Prozession über den Petersplatz, gibt anregende Ratschläge zur Nachbarschaftshilfe, begleitet uns auf dem Sterbebette und weist uns in die aussichtslosesten Liebesabenteuer eines ungeliebten Liebhabers ein.

Mit einem souveränen Balanceakt zwischen stummen Blicken, Körper und Stimme, begleitet vom eigenen Saxophon- und Klavierspiel zeigt Günna Czapla eine Bühnenpräsenz, der sich kein Zuschauer entziehen mag und bei der kein Auge trocken bleibt!“ 

Anke Koster, Movement Theater, Bielefeld

Solo-Theaterstück zwischen Kabarett, Komödie und Tragödie

Von und mit Günna Czapla

Regie: Susanne Carl, Nürnberg

Länge: ca. 100 Minuten